- Hessen-Nassau
Hessen-Nassau, preuß. Provinz [Karte: Mittleres Westdeutschland I, bei Rheinprovinz], infolge des Krieges von 1866 durch Gesetz vom 7. Dez. 1868 aus dem Kurfürstent. Hessen, dem Hzgt. Nassau, der Landgrafsch. Hessen-Homburg, der Freien Stadt Frankfurt und Gebietsteilen von Bayern und Hessen-Darmstadt gebildet, 15.699 qkm, (1900) 1.897.981 E. (530.531 Katholiken, 10.611 Israeliten); meist waldreiches Bergland (Meißner, Rhön, Ausläufer des Vogelbergs, Spessart, Reinhardswald, Habichtswald, Westerwald, Taunus, Niederwald, Süntel), doch, mit Ausnahme einzelner Landstriche auf der Rhön und im Westerwald, fruchtbar und gut angebaut. Bewässerung: Rhein mit Main, Kinzig und Lahn, Weser mit Werra, Fulda, Eder und Diemel. Zahlreiche Heilquellen und weltberühmte Bäder (Schwalbach, Homburg, Kronthal, Soden, Wiesbaden, Nenndorf, Ems, Fachingen, Selters, Schlangenbad). Universität Marburg, 14 Gymnasien, 4 Real-, 6 Pro-, 14 Realprogymnasien, 4 Ober-, 10 Realschulen, 6 Lehrer-, 4 Lehrerinnenseminare etc. Oberlandesgericht in Cassel, 3 Land-, 73 Amtsgerichte; 2 Reg.-Bez. (Cassel und Wiesbaden) mit gesonderten Kommunal- und Landarmenverbänden. Oberpräsidium in Cassel. Wappen: dreigeteilter Schild (silber- und rotgestreifter Löwe im blauen Felde für Hessen,, goldener Löwe im blauen Felde für Nassau, silberner Adler im roten Felde für Frankfurt [Abb. 794]); Farben: Rot-Weiß-Blau.
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.